Die Geburt

Ein lebensprägendes ereignis

von Susanne Meyer

Der Leser dieses Artikels ist höchstwahrscheinlich mit folgendem faszinierendem Umstand konfrontiert: Sie lesen über die Geburt des Menschen, über ein Ereignis also, das Sie selbst einmal am eigenen Leib erlebt haben und Sie wissen nicht das Geringste darüber. Sie sind konfrontiert mit einem Phänomen, das ihr Leben auf entscheidende Weise zu dem gemacht hat, was es ist und Sie haben überhaupt kein Bewusstsein darüber.

 

"Angst im Leben ist die Prägung der Angst, die wir bei der Geburt erleiden."
Sigmund Freud

 

Im schlimmsten Falle löst möglicherweise selbst diese an sich erschreckende Tatsache in Ihnen gar nichts aus und Sie begegnen den Fakten um Geburt und Geborenwerden ganz unbeteiligt, als sei es eine Geschichte. Leider ist dies alles völlig 'normal'.
Unser ich-reflexives, sprachliches Bewusstsein und der Intellekt bescheren uns ein Instrumentarium, mit dem wir zu einem komplexen Wissen über Alles in der Welt gelangt sind, nur über uns selbst wissen wir kaum etwas und so gut wie gar nichts wissen wir über jene Phase unseres eigenen Lebens, in der wir noch ohne Sprache waren, in der wir äußerst stark fühlten und wahrnahmen und in der wir auf Gedeih und Verderb abhängig waren von der Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit unserer Eltern.

 

"Wir analysieren den Staub des Mondes,
aber verborgen bleibt uns der Angstschweiß eines Kindes bei der Klassenarbeit."  Peter Lauster

 

Jeder Moment dieses Erlebens ist, trotz der Tatsache, dass wir von diesem Wissen zunächst abgeschnitten sind, in uns als Erinnerung, als Prägung gespeichert und wir können diese Erinnerungen abrufen.
Hier kommt die Verantwortung ins Spiel, der Moment, wo wir aufgerufen sind, die weißen Flecken auf der Landkarte unseres Bewusstseins zu erkunden, denn nur wenn wir wissen, wie wir 'funktionieren', können wir unser ganzes menschliches Potential für unser Wohlergehen einsetzen.

Lesen Sie hier die Geschichte Ihrer Geschichte, sie beginnt im Mutterleib.

'Is there anybody in there?'

Wussten Sie, dass ein Fötus im Mutterleib bereits aktiv seine Umgebung erkundet und von ihr lernt?
Das Nervensystem des Ungeboren ist so gut entwickelt, dass es bereits nach drei Monaten klare Reaktionen auf Reize zeigt. Es kann nicht nur sehen, hören, schmecken und fühlen, sondern reagiert auf Berührungen und Worte, die es durch die Bauchdecke von außen empfängt.
Eltern, die im Rahmen wissenschaftlicher Erforschung des vorgeburtlichen Lebens über die Erlebnisfähigkeit des Fötus aufgeklärt wurden, haben gelernt, mit ihrem ungeborenen Kind zu kommunizieren und erhielten ein erstaunliches Feed Back.

 

"Es gibt keine erdenklichen sozialen Programme, keine therapeutischen Verfahren, keine Institutionen, die so sehr dem Wohl der Menschheit dienen könnten wie eine einfache Änderung der Entbindungspraktiken."
Arthur Janov

 

Das Ungeborene: aktiver Teilnehmer am Leben

So spielte eine Mutter mit ihrem Ungeborenen immer nachts dasselbe Spiel. Sie klopfte dreimal gegen ihren Bauch und bekam von ihrem Kind ein dreifaches Klopfen zur Antwort. Ein Vater konnte sein Kind im Spiel dazu bringen, im Kreis zu boxen. Ein anderer Vater machte es sich zur Gewohnheit, mit seinem Kind direkt an der Bauchdecke zu sprechen. Das Kind erwiderte seine Worte mit leichten Tritten gegen seine Wangen und konnte sogar einem Richtungswechsel folgen.
Das Ungeborene drückt sein Wohlbefinden aus, indem es friedlich in der Fruchtblase schwimmt, bei Unbehagen kann es energisch um sich treten, es kann Purzelbäume schlagen, es uriniert und wenn es erschreckt wird, dann greift es ängstlich seine Nabelschnur. Um seine Umwelt zu erkunden, greift es nach der Plazenta, streichelt sie und leckt an ihr.
Ein Fötus hat sogar sinnliche Regungen; während der REM Schlafphase haben Jungen regelmäßige Erektionen und Mädchen masturbieren.
Der Fötus ist durch hormonale, biochemische und sensorische Funktionen unmittelbar in Kommunikation mit seiner Mutter, er reagiert auf Stimmen und auf Musik.
Neugeborene können Wiegenlieder, die sie im Uterus gelernt haben, später erinnern; das stellte man in speziellen Untersuchungen daran fest, dass Säuglinge auf vertraute Melodien mit schnellerem Saugen an ihrem Schnuller reagierten.

Identität beginnt im Uterus

Wissenschaftler, die mittels Ultraschall das intrauterine, also das vorgeburtliche Leben erforschen, haben in ihren Beobachtungen die erstaunliche Feststellung gemacht, dass sie die verschiedenen Föten nach einer Weile unterscheiden konnten, da die individuelle Persönlichkeit eines jeden bereits deutlich erkennbar war; der Fötus im Mutterleib hat also bereits seine eigene Identität und bringt sich in seinen persönlichen Charaktermerkmalen zum Ausdruck.
Die Tatsache, dass Identität im Mutterleib beginnt, macht deutlich, dass es an sich keine Spaltung gibt zwischen unserem vorgeburtlichen und nachgeburtlichen Leben.
Unsere irdische Existenz beginnt mit der Zeugung und eingebunden in Wachstum und Entwicklung wechseln wir den Ort unseres Befindens, indem wir durch eine aufregende und -wie noch deutlich werden wird- dramatische Reise aus einer verborgenen Innenwelt in die sichtbare Außenwelt gelangen.
Was wir in dieser Phase erleben, prägt unsere gesamte Persönlichkeit. Die Geschichte der Zwillingsbrüder macht dies deutlich:...

Jakob auf der Suche nach seinem Bruder

Die Psychoanalytikerin Alessandra Piontelli, die im Rahmen ihrer Kindertherapie umfangreiche Ultraschallbeobachtungen der fötalen Entwicklung vorgenommen hat, entdeckte, dass Zwillinge im Uterus bereits in intensiver Beziehung zueinander stehen.
In diesem Zusammenhang berichtet sie von Jakob, einem Jungen, der ein sehr auffälliges 'gestörtes' Verhalten zeigte, indem er alles, was er in die Finger bekam, zu untersuchen pflegte. Er schüttelte verzweifelt die Gegenstände und war permanent rastlos auf der Suche nach irgendetwas, das er nicht finden konnte. Wachstum und Lernen war für Jakob mit Angst und Schmerzen verbunden, es quälte ihn das Gefühl, er müsse etwas hinter sich lassen, das er nicht aufgeben wollte.
Jakobs Angst hatte einen konkreten Grund: er hatte einen Zwillingsbruder, der im Uterus kurz vor der Entbindung gestorben war.
Jakob kämpfte mit einem schweren Trauma: Sein Bruder, mit dem er im Uterus in intensiver Beziehung lebte, war plötzlich regungslos und gab keine Antwort mehr.
Die Geschichte von Jakob ist kein Einzelfall. Andere Forscher, z.B. die amerikanische Psychotherapeutin Leah le Goy, stellten fest, dass Kinder, deren Zwillings-Geschwister im Uterus gestorben waren, unter starker Angst leiden, ihr eigenes Leben sei gefährdet oder die Mutter könne sie ablehnen und verstoßen.

 

"Der Körper ist eine Datenbank, die keine Information vergisst,

auch wenn der Geist sich von ihr abgespalten hat."
           Arthur Janov

 

Unsere umfassende Empfindsamkeit und Erlebnisfähigkeit im embryonalen Zustand und die Tatsache, dass Erfahrungen in dieser Phase unseres Lebens unser gesamtes psycho-physiologisches System und unsere Persönlichkeit entscheidend prägen, lässt bereits erkennen, dass es eine Kehrseite der Medaille gibt: extreme Empfindsamkeit macht extrem verletzbar!

Der Mensch: Produkt eines Ballanceaktes der Natur

Um die Dimension deutlich zu machen: Gibt man einer nikotinsüchtigen Schwangeren nach einer Entzugspause eine Zigarette zu rauchen, erhöht sich der Herzschlag des Fötus schon bevor sie die Zigarette überhaupt angezündet hat.
Angst und Stress der Mutter, d.h. Veränderung der Neurotransmitter, Stresshormone und ein erhöhter Adrenalinspiegel übertragen sich binnen Sekunden auf den Embryo!
Ein ungewolltes Kind, dass bereits im Uterus von seiner Mutter abgelehnt wird, hat weniger gute Chancen, im Leben ein gesunder Mensch und ein Gewinner zu sein!
Neben dem Umstand, dass wir häufig einen guten Lebensstart und damit das ganze Leben unserer Kinder aus Unwissenheit und Missachtung biologischer Tatsachen gefährden, hat die Natur selbst bereits auf geniale Weise dafür gesorgt, dass wir im Akt der Geburt eine starke Schmerzlektion bekommen, die uns einprägt, dass das Leben nicht nur Frieden und Harmonie bedeutet.

 

"Ja, die Hölle existiert. Es ist kein Märchen. Man verbrennt tatsächlich.

Diese Hölle ist nicht am Ende des Lebens.

Sie ist hier ganz am Anfang. Es ist die Hölle, was das Baby erleben muss, bevor es zu uns kommt."

Frederic Leboyer 

 

Die Geburt: Ein Kampf um Leben und Tod

 

Erasmus Darwin, der Großvater von Charles Darwin, wies schon im 18. Jahrhundert darauf hin, dass die Geburt ein traumatisches Erlebnis ist und der Geburtsvorgang eine angst- und schmerzerfüllte Prozedur, die für den Geborenen ein Kampf um Leben und Tod bedeutet.
Heute sprechen viele Wissenschaftler von der sogenannten Evolutionspathologie, kurz gesagt: der Kopf ist zu groß, das Becken zu eng.
Der aufrechte Gang und ein komplexes Gehirn machen uns zur Krönung der Evolution, und gleichzeitig damit erreichen wir offenbar eine Situation, die man in Anlehnung an das Peter-Prinzip vielleicht die Grenze der Inkompetenz nennen könnte.

Der aufrechte Gang forderte seinen biologischen Preis.
Der Psychoanalytiker Ludwig Janus schildert das komplexe Gefüge von evolutionär bedingten Determinanten, die bei der Geburt des Menschen zum Tragen kommen:

"Der Durchmesser des kindlichen Kopfes und der mittleren Beckenebene beträgt zirka zehn Zentimeter. Es fehlt mindestens ein Zentimeter für die Weichteile. Dieser Zentimeter wird durch die Verformung des kindlichen Schädels gewonnen".
 

Eine progressive Hirnentwicklung beim Menschen hat zu einem vergrößerten Schädelvolumen geführt.
Der Geburtskanal ist jedoch nicht entsprechend weiter geworden, im Gegenteil; die Entwicklung hin zum aufrechten Gang erforderte einen engen und festen Beckenring und eine Einbuchtung durch die S-förmige Wirbelsäule. Der Geburtskanal wird hierdurch abgeknickt, d.h. er ist im oberen Durchmesser queroval, im unteren längsoval. Das bedeutet, dass sich das Kind während des Geburtsvorganges um 90 Grad drehen muss. Während dieses Vorganges entsteht eine Achsenverdrehung des Halses, die der kindlichen Wirbelsäule das Abfangen der Wehen erschwert, was zur Folge hat, dass sich der Druck auf den Kopf des Kindes erhöht.

Es fehlt ein Zentimeter

Zusätzlich wird mit dieser Verdrehung die Wirbelsäulenarterie abgeknickt und somit die Blutzufuhr zum Gehirn behindert.
Ebenfalls bedingt durch die Enge des Geburtskanals wird der Mensch nicht mit stehender Fruchtblase geboren, die den Wehendruck abfangen würde. Der Wehendruck, der sich während der Austreibungsphase auf den Kopf des Kindes mit aller Wucht überträgt, führt zu starken Verformungen des Schädels und zu Massenverschiebungen des Gehirns.
Mögliche Folgen dieser Gehirnkompressionen, die im Geburtsprozess bei erstmalig gebärenden Frauen bis zu 24 Stunden anhalten können, sind Blutergüsse, Gehirnblutungen und das Absterben von Organgewebe.

Der dramatische Report einer Zeugin

Die Hebamme Dorothy Garley machte schon 1924 auf den "Schock des Geborenwerdens" aufmerksam und schildert mit großer Anteilnahme ihre Beobachtungen bei der Geburt: "Bei engem Becken treten als Folge behinderter Sauerstoffzufuhr beim Kind Erstickungsanfälle auf, die es in starke Angst versetzen.

 

"Bei jeder Geburt muss mit zahlreichen Gehirnquetschungen gerechnet werden."
Hermann Kurrek, Gynäkologe

 

Der Säugling drückt dies durch heftige Bewegungen im Uterus aus, die gleichen, wie jedes Geschöpf sie macht, das sich in Gefahr des Ertrinkens befindet ... Nachdem normalerweise ein gewisses Missverhältnis zwischen Kopfgröße und Beckenausgang besteht, findet immer Drücken, Pressen und Formen des Kopfes statt, bis dieser dem Beckenausgang angepasst ist und durchtreten kann.
... Wenn der Kopf diese Etappe überwunden, den Scheidenkanal erreicht hat und durchzutreten beginnt, muss der Durchlass von dem herabkommenden Kopf noch gewaltsam ausgedehnt werden. Dabei wird der Kopf manchmal so schmal gedrückt und das innen befindliche Gehirn so zusammen gedrückt, dass die Knochen sich zusammenschieben, die Zwischenräume verschwinden, einer sich über den anderen legt, das Hinterhauptbein unter den Scheitelbeinen ganz verschwindet und die Mitte der Stirne als scharfe Kante hervortritt.

Dieses Überlagern der Knochen verschwindet längstens 48 Stunden nach der Geburt wieder, aber der Kopf behält für das ganze Leben eine an diese gewaltsame Verschiebung erinnernde Form. Der Kopf des Kindes wird zwischen zwei Ringen eingepresst, dem Muskelhals des Uterus, der sich allmählich so erweitert, dass jede Stelle des Kopfes irgendeinmal einem Druck ausgesetzt ist und dem harten, knöcherne Ring des Beckenausganges, in dem der räumliche Umfang des Druckes auch allmählich mit den Formen des Kopfes fortschreitet.
Der Körper des Kindes wird durch die Muskelwände zu einer Masse zusammengepresst und diese dann als Rammbock verwendet, um den Kopf niederzuzwingen und durch den Knochenring zu stoßen. Dies alles oft durch viele Stunden."

 

"Bei der Geburt des heutigen Menschen wirken so große Gewalten auf den kindlichen Hirnschädel ein,

dass der Geburtsakt als ein Trauma zu bewerten ist,

von dessen Größe und Gefahren sich nur derjenige eine Vorstellung machen kann,

der öfters Gelegenheit hatte, an Neugeborenen Kindern Schädelsektionen vorzunehmen."
Hans Saenger, 1924

 

Die Natur hat in interessanter Weise für Ausdehnungsmöglichkeiten des mütterlichen Knochenrings dadurch gesorgt, dass ein in der Mitte befindlicher Knorpel es gestattet, den Ring zu dehnen. Aber es braucht einen sehr starken Kraftaufwand, um das auch nur in geringem Maße zu erreichen.

Hier ist der fehlende Zentimeter!

Schambeinknorpel und "Psychotaktile Kontaktaufnahme"

Garleys Bericht geht noch endlos weiter in den Schilderungen der Gewalten, denen wir im Geburtsprozess ausgesetzt sind, an dieser Stelle haben wir gerade mal die Hälfte der Prozedur hinter uns.

Hier soll ein anderer Aspekt beleuchtet werden, der unsere Verantwortung erneut ins Spiel bringt; es handelt sich um die Dehnbarkeit des Schambein-Knorpels, die den 'fehlenden Zentimeter' ausgleichen kann. Wie erreichen wir dies? Durch 'psychotaktile Kontaktaufnahme'.

Wir sind hier in gewisser Weise dort angekommen, wo wir begonnen haben in diesem Exkurs, nämlich bei dem faszinierenden Umstand, dass Mütter, bzw. Eltern, mit ihrem ungeborenen Kind in eine intensive Kommunikation treten können, wenn sie dieses schon während der Schwangerschaft als ein existierendes und willkommenes Familienmitglied erleben.

Kommunikation schafft Raum

Der Holländer Frans Veldmann ist der Auffassung, dass wir alle über Möglichkeiten einer Tiefenkommunikation und spontanen Einfühlung verfügen, wie sie beim Fötus und beim Kind noch in vollem Umfang gegeben sind. Mütter, die während der Schwangerschaft mit ihrem Ungeborenen in Einfühlung verbunden sind und in Kommunikation stehen, sind in der Lage, sich im Geburtsprozess zu entspannen und unverkrampfter zu gebären. Die besondere Bedeutung dieser psychotaktilen Kommunikation liegt darin, dass durch die hier erreichbare Tiefenentspannung der Schambeinknorpel und die Kreuzbein-Beckenknochengelenke der Gebärenden gelockert werden, so dass eine Dehnung von etwa zwei Zentimetern erreicht werden kann.
Wer also glaubt, dass die embryonale und frühkindliche Erlebnisfähigkeit primitiv, dumpf und reflexhaft ist, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall. Nie wieder in unserem Leben erleben wir so intensiv wie im Uterus und in unserer frühen Kindheit!
In Tiefenkommunikation stimulierte Kinder haben viele Vorteile: Sie sind gesünder, intelligenter und entwickeln sich schneller als andere Kinder, sie haben keinen Grund zu Drogensucht und Gewaltbereitschaft. Und sie erleben ihre Geburt möglicherweise als ein rauschhaftes Abenteuer, ein Gipfelerlebnis, das den Beginn eines positiven und erlebnisreichen Lebens darstellt.

Unserer eigenen Komplexität nicht gewachsen?

 

Wir Menschen sind also das Produkt eines hochkomplexen, genial ausbalancierten Evolutionsprozesses. Wir sind äußert sensible, vernunftbegabte Wesen. Wir haben Bewusstsein und das heißt, wir haben Verantwortung. Wir selbst sind verantwortlich dafür, was wir aus uns machen, ob wir aufrechte, fühlende und liebende Menschen sind, oder verbogene, reduzierte Neurotiker, die Kriege führen, über andere Menschen Macht ausüben und töten.

Der Schlüssel liegt in unseren eigenen Händen!

Nach wie vor werden Kinder im Mutterleib mit Giften betäubt, leiden unter mechanischen, unfreundlichen Geburtspraktiken. Nach wie vor werden Kinder geschlagen, missachtet, reglementiert, und ihre natürliche Persönlichkeit demontiert. Neurose macht uns blind für unsere wahren Bedürfnisse und pflanzt sich in unseren Kindern fort.

Wir haben gesehen, dass dies nicht so sein muss.
Ich möchte betonen, dass dieser Artikel keinen Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit erhebt, sondern einige Aspekte eines sehr komplexen Phänomens beleuchtet.

 

 


"Ich glaube, ich könnte hingehen und mit den Tieren leben, sie sind so ruhig und beschlossen in sich,

Ich stehe und schaue sie an, lange und lange.

Sie schwitzen und wimmern nicht über ihre Lage,

Sie liegen nicht wach im Dunkeln und weinen über ihre Sünden,

Sie ekeln mich nicht an mit Erörterungen ihrer Pflichten vor Gott,

Keins ist unzufrieden, keins besessen von dem Wahn, Dinge besitzen zu wollen,

Keins kniet vor dem andern oder vor seinesgleichen, das vor tausend Jahren gelebt hat,

Keins ist Respektperson oder unglücklich auf der ganzen Erde."

Walt Whitman


© 1997-2018 by Susanne Meyer